Eine Weltreise zu unternehmen ist also ganz easy? Man muss also nur eine Entscheidung treffen? Ganz so leicht ist es dann doch nicht…

Gerade schrieb ich ja noch, dass man „nur“ eine Entscheidung treffen braucht und eben daran arbeiten muss. Alles ganz easy – eine leichte und geradlinige Entscheidung… ganz so einfach ist es natürlich nicht!

Solange man nur so drüber spricht, phantasiert und sich ausmalt, wo man überall schönes hinfahren würde, ist das alles glasklar. Je weiter man allerdings noch von den wirklichen Entscheidungen entfernt ist, desto leichter ist es, sich das alles quietsch-bunt auszumalen. Eine Weltreise – zwei Jahre – genial – das muss man machen, na logo, cool, beneidenswert, null problemo!

Nun ja!? Jetzt, circa vier Wochen bevor wir losfliegen, jetzt, wo alles Wichtige geklärt und eingetütet ist, da sieht alles wieder rosig aus. Freude und Enthusiasmus sind (wieder) da. Das war jedoch nicht während der ganzen Vorbereitungszeit der Fall. Die Phase, in der man zum Beispiel sein Haus vermietet und sich damit quasi auch von ihm verabschiedet hat, oder man berufliche Entscheidungen unwiderruflich fällt und schwierige Fragen zu Geld, Versicherung und Behörden zu beantworten hat, ist brutal. Realität ist, dass all diese wichtigen Entscheidungen ja nicht an einem Tag fallen, sondern nacheinander. Und man kann nicht wirklich steuern, dass die allerwichtigsten Entscheidungen auch schon als erstes zu fällen sind. Das bedeutet, man sticht mit dem Weltreise-„Bug“ bereits in See, das Weltreise-„Heck“ liegt aber im Grunde noch an der Kaimauer festgezurrt. Wie oft habe ich mich – meist nachts – gefragt, ob ich denn noch alle Tassen im Schrank habe: So viele Dinge an den Nagel hängen und in vielerlei Hinsicht zurück auf Los zu gehen. Das ist dann schon ein echter Sprung ins Ungewisse. Nachts sieht das irgendwie alles immer düsterer aus als tagsüber. Entsprechend haben wir so manche schlaflose Nacht und so manche emotionale Schieflage hinter uns gebracht. Das war schon eine wackelige Zeit, in der man sich immer wieder vergegenwärtigen musste, dass es tatsächlich eine gute Idee ist. „Kurs halten“, war die Devise. Da muss man schon hart mit sich selbst sein, das gebe ich gerne zu. Umso wichtiger ist es, dass man schon zu Beginn im Fundament sehr überzeugt ist von seinem Vorhaben. Manchmal muss dann eben doch der Rationalist den Emotionalisten niederringen.

Wichtig zu erkennen ist auch, dass man sich an den Gedanken, dass man Dinge hinter sich lässt, erst einmal gewöhnen muss. Das gehört irgendwie auch dazu – das war mir vorher nicht klar. Daher ist es wahrscheinlich gar nicht möglich, das Ganze in einem sehr kurzen Zeitrahmen zu durchdenken, zu entscheiden und umzusetzen. Es braucht Zeit, alles durchsacken zu lassen.

Ich bin heilfroh, dass wir diese schwierigen drei bis vier Monate nun hinter uns haben und wir uns auf unsere Reise freuen können. Jetzt gibt es eh kein Zurück mehr, das haben wir verstanden und das gefällt uns jetzt auch ganz gut 🙂

Fazit: Auf Basis einer soliden Fundamentalentscheidung pro Weltreise muss man einfach dran bleiben und sich nicht verrückt machen (lassen). Alles lässt sich klären, man muss nur weitermachen und konsequent seinen Kurs absegeln, gerne mit Umwegen, aber unbedingt mit einem festen Ziel vor Augen. Und insgesamt muss man wohl ein halbes Jahr Zeit einplanen, je nachdem, was man so alles zu regeln hat (das ist ja bei dem einen weniger kompliziert als bei dem anderen… ich war wohl eher einer der „anderen“).

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