Hallo Ihr Lieben,
unsere kurze Station in Chengdu hat uns natürlich nur die Möglichkeit für einen raschen Blick in die Stadt gegeben. Es gibt zum Beispiel überraschend schöne Tempelanlagen. Es war aber die Nähe zu Sichuan, die einen weiteren und wichtigen Grund (neben den Pandas) war, weshalb wir hierher gefahren sind. Sichuan Pfeffer und die ganze Sichuan Küche haben etwas ganz Besonderes. Die Königsübung ist das „Hotpot Essen“ (chinesisches Fondue). Wir haben noch nie in unserem Leben so scharf gegessen – au weia, war aber super. Wir müssen gestehen, dass wir danach etwas fertig waren – die Schärfe schlägt durchaus auch mal auf den Kreislauf 😉
Mittlerweile sind wir auch routinierte Teehaus-Besucher geworden, was immer einen besonderen Reiz ausübt, da sich dort kaum Touristen hin verirren (westliche Touristen sehen wir eh kaum, da wir ja auf eigene Faust ohne Gruppe unterwegs sind). Wir sind immer eine kleine Attraktion („schau mal, Langnasen, und was für große!?„). Je weiter wir von Shanghai wegkommen, desto mehr vom echten China sehen wir. Wir sind schon recht nah dran und dennoch wissen wir, dass wir irgendwie doch weit weg sind. Die Kulturen, das meinen wir ganz neutral, sind so unterschiedlich, dass einem sehr wenig bekannt vorkommt und man wenig Basis für echte Kommunikation und einen Austausch hat. Da wir nur drei chinesische Wörter beherrschen und Englisch überhaupt nicht funktioniert, bleibt alles an der Oberfläche bzw. beobachten wir und machen uns so unseren Reim – ist aber klar, dass wir oft falsch liegen.
Eine besondere Besonderheit ist ohne Frage die selektive Hörfähigkeit, die die Chinesen besitzen (müssen). Wir waren gerade in einem schönen Park, dem People’s Park, und fragten uns, wo denn der Lärm herkommt und wer denn überhaupt in der Lage ist, so einen ohrenbetäubenden Lärm in einem Park zu generieren. Die Erklärung war genauso einfach wie überraschend: Um einen großen runden Platz herum hatten sich circa 10 bis 15 DJs oder Bands aufgebaut, die parallel ihre Musik machten. Im Verlauf der Zeit hat sich wohl jeder gedacht „ich mach mal etwas lauter, dann hören mich meine Kunden besser“. Ihr könnt Euch vielleicht vorstellen, wo das endet. Im Leben hatten wir noch nicht einen solchen Krach gehört von eben den 10 bis 15 Boxensystemen, die alle ihre Musik gegeneinander bliesen. Wir haben nicht schlecht gestaunt, aber die Chinesen waren in der Lage, jeweils zu ihrem DJ zu tanzen oder Gymnastik zu machen. Es waren auch ein paar wohl historisch angehauchte Vorführungen in Mitten dessen zu sehen. Wir kamen aus dem Staunen nicht raus … und retteten uns in das nächste Teehaus 🙂
Euch alles Gute!
Viele Grüße
Heike & Carsten
P.S. und hier natürlich ein paar Bilder aus Chengdu
Schön, dass Euch die Stadt gefällt! Nur eine Frage, warum findet Ihr die Tempel überraschend schön? Was überrascht Euch da? Die Nähe zu Sichuan? Warum nur „nah“? Chengdu ist die Hauptstadt von Sichuan. Also seid ihr dort Sichuan nicht nur nah, sondern ihr seid mittendrin. Ach, wahrscheinlich bin ichnur zu penibel. Sorry! Weiterhin gute Reise
Ulrike
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