Xi’an (Terrakotta Armee und so)

Hallo zusammen,

nach 18 Stunden Bahnfahrt (Schlafwagen) sind wir in Xi’an eingetroffen. Man kennt Xi’an wohl am ehesten von der Terrakotta Armee, die wir uns natürlich angesehen haben. Toll! Wir wohnen im „Warrior Apartment“. Der Eigentümer hat sich gedacht, dass man Terrakotta Krieger ja auch in ein Appartement einbauen kann. So sind wir umgeben von 20 mannsgroßen Terrakotta Kriegern, im Wohnzimmer, Bad, der Küche, auch im Schlafzimmer und auf dem Balkon. Wir fühlen uns etwas beobachtet…

Spannender noch als die beachtliche Terrakotta Armee war für uns aber dennoch Xi’an als erste wohl wirklich chinesische Stadt, in der wir waren (denn Shanghai, Hong Kong oder Peking genießen schon eine Sonderstellung und sind „anders“ als der Rest, deutlich weiter entwickelt). Wir sind nun also in den Vor“orten“ Chinas unterwegs und sind sehr gespannt. „Vorort“ muss man allerdings relativieren, den Xi’an hat über 6 Millionen Einwohner 😉 Für chinesische Verhältnisse aber keine große Stadt.

Aus touristischer Sicht gefällt der „Muslim Quarter“ sehr gut. Hier ist reges Treiben chinesischer Muslime zu sehen (und wieder einmal sind wir die einzigen Langnasen weit und breit). Sehr bunt alles dort und unser Herz lacht, da an allen Ecken und in allen Winkeln gebrutzelt wird. Das Essen ist wunderbar lecker und unglaublich vielfältig. Wir sind wirklich verzückt und probieren, was immer wir bestellen können (ist gar nicht immer einfach, denn Englischsprechen mussten wir an den Nagel gehängt – versteht hier niemand – Kommunikation nur noch mit Händen und Füßen). Wir müssen uns beim Essen fast schon bremsen (Carstens hat ein chinesisches Wohlstandsbäuchlein bekommen). Man kann sich kaum vorstellen, wie vielfältig die chinesische Küche ist (hat nichts gemein mit dem „Chinesen um die Ecke“ in Deutschland).

Als eine der wenigen Städte hat Xi’an noch eine vollkommen intakte circa 14 Kilometer lange Stadtmauer, die haben wir bei gutem Wetter mit dem Tandem umrundet. Sonst hat sich bewährt, zu Fuß durch die Straßen zu ziehen, da sieht man doch viel mehr (der Smog nimmt manchmal etwas den Fernblick). Zum Glück sind in der Altstadt von Xi’an nur wenige Bettenburgen zu sehen (Shanghai war ja voll davon). In Xi’an liegen sie außerhalb der Altstadt bzw. außerhalb der Stadtmauer. So blieb noch viel vom chinesischen Flair übrig, nette Pagoden, Tempel, tolle Straßenzüge und allgegenwärtig die runden Steintore. Touristen sieht man nur an wenigen Locations. Die Touristen haben nur Zeit, sich die Terrakotta Armee (30 Kilometer außerhalb) und die Stadtmauer anzuschauen. Da haben wir es besser, wir können wie Holmes und Watson in den Hinterhöfen rumstöbern.

Bis auf eine kleine Erkältung wir sind noch immer gesund, wir desinfizieren immer brav die Chopsticks im heißen Tee oder in der Suppe und halten uns fern von allem, was mit „Frisch“wasser gereinigt sein könnte. So sind Magen und Darm zufrieden.

Auch in Xi’an wird fleißig auf den Straßen gehupt (das nervt schon etwas) und insbesondere die Herren der Schöpfung rotzen lautstark und „von tief innen“ auf den Straßen (daran werden wir uns sicherlich kaum gewöhnen können). In den Straßen sieht man viele Elektro-Roller und –Fahrräder (die schleichen sich förmlich an einen heran). Gut, dass wir mittlerweile einen 360° Rundumblick entwickelt haben, um nicht 10 Mal am Tag überfahren zu werden. Wenn man weiß, wie der Straßenverkehr funktioniert, ist aber alles völlig sicher (es gibt nur eine Regel: „keine Regeln“). Ja, wie erhofft, geht es in Xi’an etwas wilder zu als in Shanghai. Das Leben zwischen 6 Millionen Chinesen ist wirklich spannend und oft andersartig (aber genau das wollen wir ja sehen). Die Chinesen müssen übrigens kleiner sein (als Carsten). Die Tische in den Restaurants sind so niedrig, dass er seine Beine kaum unter den Tisch bekommt.

Spaß macht es uns, irgendwie die bunten Vögel zu sein. Alle Nase lang kommen Chinesen zu uns (insbesondere zu Heike) und wollen sich gemeinsam fotografieren lassen. Blond, groß und hellhäutig – das finden die Chinesen toll. Und spätestens wenn sich Carsten hinter sie stellt und von oben guckt, ist das Gelächter groß.

Heute geht es weiter mit dem Zug nach Chengdu („Pandabären“).

Viele Grüße senden
Heike & Carsten

P.S. Natürlich gibt es auch ein paar Bilder aus Xi’an

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Eine Antwort zu Xi’an (Terrakotta Armee und so)

  1. Axel Pabich schreibt:

    Sehr anschaulich und eine tolle Fotostrecke. Das ist ja wirklich eine bunte und abwechslungsreiche Gegend. Das die Terrakotta-Armee komplett restauriert wurde ist mir auch neu. Dachte immer die sei so ausgegraben worden. Die Lütten sind ja echt süß. Kein Wunder, dass sie euch immer vor die Kamera gehalten werden.
    Und sei bloß vorsichtig mit dem Essen, Carsten. Sonst wollen die Chinesen nachher noch ein Foto, wie sie Deinen Bauch streicheln 🙂

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